Finanzwissen am Mittag

Berthold Schadek: Opfer von Anlagebetrug!


Obwohl Berthold Schadek als Experte auf dem Gebiet Finanzen gilt, kommt auch er Betrügern nicht immer auf die Schliche. Ein spannender Beitrag wie er selbst Opfer eines Betrügers wurde.

Die Gier in uns!

Interviewer: Im letzten Beitrag haben Sie erwähnt Herr Schadek, dass Sie selbst schon dem Anlagebetrug zum Opfer gefallen sind. Ich würde mich sehr freuen wenn Sie uns dazu mehr erzählen würden.

Berthold Schadek: In diesem Fall ist es zwar kein Anlagebetrug, denn ich bin ja nicht bei einer Geldanlage betrogen worden. Aber es ist ja auch egal, ob man Geld durch einen normalen Betrug oder durch Anlagebetrug verliert. Das Geld ist einfach weg.

Zusammen mit vielen Handwerkern und anderen Geschäftsleuten sind wir von einem äußerst smarten und gut auftretenden ehemaligen Direktor einer deutschen Bank, nicht der Deutschen Bank, betrogen worden. Er war wahnsinnig überzeugend – ein perfekter Blender, er war nicht nur aus meiner Sicht einfach toll. Die ganze Geschichte hat mich Millionen gekostet.

Interviewer: Das ist krass. Vielen Dank, dass Sie so offen darüber reden.

Berthold Schadek: Ja, es ist wichtig zu sehen, wo ich meine Fehler gemacht habe und wie ein solcher Fehler hätte vermieden werden können. Im Grunde waren es zwei Fehler:

  1. Ich habe mich von den vorhandenen Beziehungen dieses Bankers zu Behörden und Banken und seinem Auftreten beeindrucken lassen.
  2. Ich habe aufgrund der positiven Geschäftsaussichten dieser Verbindung nicht genügend selbst recherchiert und mich auf die Angaben verlassen.

Interviewer: Wie ist die Sache dann ausgegangen?

Berthold Schadek: Als ich meine Fehler erkannt habe, war der Schaden schon geschehen und ich konnte mich nur noch darum bemühen die Auswirkungen zu begrenzen. Ich musste unsere Forderungen an den Banker abschreiben und habe versucht mit unserem Geld den Schaden bei unseren Geschäftspartnern zu begrenzen. Es war am Ende nicht wichtig zu erfahren, dass der Mann von den Gerichten verurteilt wurde und Konkurs anmelden musste.

Gesunder Menschenverstand zur Vorsorge

Interviewer: Wie können solche Negativerfahrungen vermieden werden?

Berthold Schadek: Jeder von uns hat verständlicherweise seinen persönlichen Vorteil im Auge. Wichtig ist aber, nicht nur nach diesen Vorteilen zu schielen und sich nicht seinen gesunden Menschenverstand vernebeln zu lassen.

Interviewer: Wie kann denn ein Kunde die heutigen Finanzprodukte überhaupt überprüfen?

Berthold Schadek: Rein fachlich sind die Produktanbieter dem normalen Kunden immer überlegen und dadurch ist eine Prüfung kaum möglich. Deshalb braucht heute jeder einen Fachmann an seiner Seite, der ihn langfristig betreut und dem er daher vertrauen kann.

Interviewer: Gibt es Anzeichen dafür, an denen man erkennen kann, dass Vorsicht geboten ist?

Berthold Schadek: Wenn etwas so klingt, dass man zu sich sagt:“ Das ist zu schön um wahr zu sein,“ dann ist es im Regelfall auch nicht wahr. Also: Gesunder Menschenverstand gepaart mit der Beherrschung der vier Grundrechenarten – damit kommt man in den meisten Fällen sehr weit. Wenn jemand etwas verkaufen will und es nicht so erklären kann, dass ein normaler Mensch es versteht und nachvollziehen kann, dann soll man es besser lassen.

Dieses Kompliziertmachen, von anscheinenden Experten, das ist schon ein Indiz dafür. Wenn ich eben auf einem Gebiet Experte bin kann ich alle Produkte, auch scheinbar komplizierte Produkte, wie zum Beispiel Aktien, so erläutern, dass das innerhalb von zehn Minuten jeder verstehen kann. Es ist möglich. In der Regel sind diese scheinbaren Experten dann aber gar keine Experten sondern einfach nur zu dumm.

Diese Dummheit macht Sie nicht gleich zu Betrügern. Sie wissen es einfach nicht besser. Ist aber selten der Fall, häufiger ist es wirklich, dass da etwas versteckt wird. Wenn man etwas verstecken will, dann macht man es so kompliziert wie möglich und führt den Kunden so in den Irrgarten.

Unwissenheit schützt vor Schaden nicht

Interviewer: Warum fallen die Menschen dann trotzdem darauf hinein und lassen sich von so vielen Produkten die sie nicht brauchen überreden?

Berthold Schadek: Der erste Gedanke ist in der Regel, das sind Experten, die werden schon wissen, was sie da machen. Und der Kunde hat wenig Lust sein mangelndes Wissen preiszugeben und als dumm dazustehen. Ich sage es Ihnen, lieber die Finger davon lassen. Sie haben vollkommen recht, die Zahl der Produkte, die man braucht, ist relativ gering. Also heutzutage gibt es eine Menge Produkte, die kein Mensch braucht. Fangen wir mal an. Bausparen braucht kein Mensch, Kapitallebensversicherung zum Beispiel braucht kein Mensch und diese ganzen Sparkonstruktionen braucht kein Mensch.

Interviewer: Was empfehlen sie dann? Was braucht man?

Berthold Schadek: Die Antwort darauf gebe ich Ihnen sehr gerne…

Weiterführende Links

Wenn Sie erfahren wollen, welche Produkte im Bereich Finanzen Berthold Schadek empfiehlt raten wir Ihnen den Blogbeitrag “Diese Finanzprodukte brauchen Sie wirklich” zu lesen.

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