Teil 2 der Interviewreihe mit Herrn Schadek. Warum schnelle Entscheidungen das Wichtigste sind.
Die SECURENT GmbH
Interviewer: Sie haben sich entschieden zu kündigen und nach Bayern zu ziehen. Der nächste Schritt war die Gründung Ihres eigenen Unternehmen. Wollten Sie das alleine machen?
Berthold Schadek: Eigentlich wollte ich das mit einem Kollegen zusammen machen. Wir hatten uns verabredet im Café Extrablatt gegenüber dem Notariat in München. Und wer kam nicht, mein Kollege. Natürlich habe ich Ihn sofort angerufen. Ja, sagt er: „Ich glaube, ich mache das doch nicht.“ Er hatte also kalte Füße bekommen. Daraufhin sage ich Ihm: „Ja, das brauchen wir nicht zu diskutieren. Ist gut. Ich wünsche dir alles Gute. Dann mache ich es alleine.“ Anschließend bin ich zum Notariat und habe sie gebeten die Verträge umzuschreiben. Eine halbe Stunde später hatte ich den Termin und habe als Alleingesellschafter gegründet. Und, ja, damit startete die ganze Sache in München am 03. September 1982. Die SECURENT GmbH wurde gegründet.
Interviewer: Herr Schadek, waren Sie durch die plötzliche Absage Ihres Kollegen nicht verunsichert?
Berthold Schadek: Keineswegs. Meine Devise lautet nach wie vor und ich bin auch zutiefst davon überzeugt, dass sie richtig ist: Nur schnelle Entscheidungen sind gute Entscheidungen. Wenn man zu lange überlegt, zu lange mit dem Verstand herangeht und das Gefühl zu wenig beachtet, dann kommt meistens nichts Gutes dabei raus.
Interviewer: Haben Sie ein Beispiel dafür?
Berthold Schadek: Das typische Beispiel sind die Leute, die beim Essen sitzen und die Speisekarte studieren. Es gibt Leute, die entscheiden sich relativ schnell. Dann gibts es auch jene die brauchen ewig lange und fragen alle in der Runde: „Was isst denn du und was kannst du empfehlen?“ SIe wechseln ständig und können keine Entscheidung treffen. Und am Schluss, wenn das Essen dann kommt, sagen sie: „Ich glaube, ich habe das Falsche genommen.“
Interviewer: Richtig. Und wollen dann das haben, was die andere Person isst.
Berthold Schadek: Ganz genau, das ist geradezu der Klassiker. Aber zurück zu der schnellen Entscheidung. Das ging in der Tat relativ schnell. Aber, die Schnelligkeit war ja nur dadurch möglich, da ich auf dem Seminar sehr intensiv, sehr lange über den Hintergrund nachgedacht habe. Das heißt, in dem Moment, wo man weiß, was man will, kann man sofern die Situation dafür vorhanden ist, blitzschnell entscheiden.
Das langsame Entscheiden ist meistens dadurch bedingt, dass man nicht weiß, woran man die Entscheidung festmachen soll. Wenn ich aber die Kriterien geklärt habe, kann ich auch schnell entscheiden. Ich muss im Nachhinein sagen, alles, was ich in diesem Seminar aufgeschrieben habe hat sich als richtig herausgestellt. Und immerhin sprechen wir nunmehr von über 40 Jahren in denen ich diesen Weg beschreite.
Interview: Würden Sie rückblickend sagen, dass Sie einen falschen Weg einschlugen?
Berthold Schadek: Auch wenn es im Nachhinein eine ganze Menge Probleme gab, ändert das nichts an der Richtigkeit der damaligen Entscheidung. Ich bin mutig-ich traue mir etwas zu. Das wird mir dann manchmal von anderen vorgehalten. Aber wenn man sich seiner Sache sicher ist, dann geht man einfach voran, weil man daran glaubt. Man weiß ja, man hat früher darüber nachgedacht. Das war auch in diesem Fall so. Wenn ich jedoch zu diesem Zeitpunkt gewusst hätte, was mich dann relativ schnell alles an Problemen erwartet, hätte ich es vielleicht nicht gemacht. Aber Gott sei Dank weiß man das eben halt nicht. Sonst würde man erstarren und gar nichts machen. Man muss es machen. Probleme kommen schon. Die gilt es dann zu lösen. Aber wenn man eine Sache sucht, wo es gar keine Probleme gibt, wird man nicht fündig werden.
Hier geht es zu Teil 3 der Interviewreihe “Berthold Schadek: Vom Angestellten zum Unternehmer”.
Die AVAL AG hat ihren Sitz in Bad Tölz. Berthold Schadek obliegt die Position des Vorstands.
Wenn Sie mehr über das frühe Leben des Berthold Schadek erfahren wollen empfiehlt es sich die Interviewreihe “Der Erfolgsmann Berthold Schadek” zu lesen.
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Berthold Schadek: Vom Angestellten zum Unternehmer
- Berthold Schadek: Vom Angestellten zum Unternehmer Teil 2