Vom Taxifahrer zum Geschäftsmann
Im letzten Teil der ersten Interviewreihe mit Berthold Schadek geht es um den Weg vom Taxifahrer bis hin zum ersten Kontakt mit der Finanzbranche. Hier gelangen Sie zu Teil 1 der Interviewreihe!
Interviewer: Zuletzt hatten Sie erwähnt Herr Schadek, dass Sie neben Ihrem Job als Ausbilder der Fahrschullehrer und der Abendschule auch noch als Taxifahrer gearbeitet haben. Viel Zeit zum Schlafen gab es da aber nicht?
Berthold Schadek: Ja, das geht, wenn man nur will. Wenn man natürlich nicht will, geht gar nichts. Das ist bekannt. Ich habe das dann relativ schnell abgeschlossen mit, meiner Meinung nach, auch einem sehr guten Zeugnis.
Wenn man sich das Zeugnis anschaut, das ich damals bekommen habe, und dann das, wo ich als Kind und Jugendlicher in der Schule war, dann würde man nicht glauben, dass das ein und die gleiche Person ist. Somit waren die Weichen gestellt und ich habe begonnen zu überlegen, wie ich weiterkommen kann.
Interviewer: Was waren Ihre Gedanken und wie ging es dann weiter?
Berthold Schadek: Ich habe mir dann in den Kopf gesetzt, ich werde Kraftfahrzeugsachverständiger. Also, praktisch der Prüfer für Fahrschüler. Und habe den entsprechenden Antrag gestellt bei der vorgesetzten Behörde. Aber die haben sich Zeit gelassen mit der Entscheidung. Und so habe ich parallel dann nach einer anderen Nebenbeschäftigung gesucht, weil Taxifahren in der Nacht ist halt nicht unbedingt so das Eleganteste.
Und die Verdienstmöglichkeiten sind auch übersichtlich. Ich habe dann etwas gefunden, mittlerweile schreiben wir das Jahr 1970, was meinem Leben dann noch einmal total neue Wege ermöglicht hat. Ich habe den bis heute dann durchgeführten Beruf kennengelernt. Nachdem ich mich auf eine Anzeige in der Hamburger Zeitung beworben habe, bin ich dann nach Hamburg gefahren.
Und habe sofort angefangen, nämlich in der Finanzbranche. Die haben mir die Geschichte ihres Geschäftsmodells erzählt, hat mich sofort überzeugt. Ich habe gesagt: „Das kann ich, das will ich, das leuchtet mir ein.“
Interviewer: Sie haben die Entscheidung getroffen und dann?
Berthold Schadek: Und dann habe damit gestartet, praktisch als Nebenverdienst nebenbei diese Produkte dieser Firma, bei der ich dann anschließend viele Jahre war, zu vermitteln. Damals dachte ich mir, menschenskinder, das ist gar nicht so dumm, da musst du dann noch andere vor deinen Karren spannen.
Somit habe ich mir immer diejenigen gesucht, die die Lohnabrechnung für die Soldaten machen. Ich war damals in Münster in der Lüneburger Heide stationiert, den größten Standort für die Bundeswehr in Deutschland mit über dreißigtausend Soldaten.
Interviewer: Wie ging es dann weiter?
Berthold Schadek: Die Rechnungsführer, die habe ich mir als Vermittler geworben. Und nach Feierabend bin ich eigentlich nur noch umhergefahren und habe die Anträge einkassiert, die die gemacht haben. Damit habe ich dann gut Geld verdient.
Interviewer: Das waren dann quasi Ihre ersten Angestellten?
Berthold Schadek: Die waren ja alle freiberuflich tätig, aber es war leicht verdientes Geld. Ich habe damals ein Bruttoverdienst von 1700 oder 1800 Mark gehabt. Und meine ersten größeren Schecks dann als nebenberuflicher Vermittler waren über 10000 Mark.
In der nächsten dreiteiligen Interviewreihe über das Leben von Berthold Schadek erfahren Sie wie seine Anfänge in der Finanzbranche verliefen. Zudem erfahren Sie welche Herausforderungen er zu bewältigen hatte und warum er einen so rasanten Aufstieg hinlegen konnte.
Hier geht es weiter zur zweiten Interviewreihe. Erfolgsmann: Berthold Schadek.
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Die Jugendjahre von Berthold Schadek
- Die Jugendjahre: Interview Teil 3 mit Berthold Schadek